Mit Ingenieurgeodäsie (auch: Ingenieurvermessung) ist der Teil der Geodäsie gemeint, der sich mit Vermessungsarbeiten in Zusammenhang mit:
beschäftigt.
Der Einsatz der Geodäsie im Maschinenbau ist mittlerweile nicht mehr wegzudenken und wird zur Optimierung komplexer Fertigungsprozesse eingesetzt. Wir sprechen dann von „Industrievermessung“.
Für solche Aufgaben werden spezielle Festpunktfelder (Überwachungsnetze) angelegt. Die Ingenieurgeodäsie steht in ihrem Tätigkeitsfeld in engem Kontakt zu anderen Disziplinen wie:
als Planungsgrundlage für Architekten und Bauherren
Ver- und Entsorgungspläne z. B. Kanal, Strom, Wasser, Gas
oder auch allgemeine Absteckung
Unter einer Absteckung (im speziellen einer Gebäudeabsteckung) versteht man eine Übertragung und Kennzeichnung von vorher planerisch bestimmten Abmessungen und geometrischen Punkten in die Örtlichkeit.
Die abgesteckten Punkte können entweder grob (zum Beispiel als Farbmarke oder mit Holzpflock) markiert werden - meist für bauvorbereitende Maßnahmen - oder sie werden fein (zum Beispiel auf Schnurgerüsten) abgesteckt - für die Bauausführung.
Auch in anderen baulichen Gewerken, wie z.B. im Verkehrswegebau oder bei Ver- bzw. Entsorgungsanlagen (Gas, Wasser, Strom, Telekommunikation, Abwasser), kommt die Absteckung zur Anwendung. In diesem Fall werden wesentliche Punkte, wie etwa der Verlauf der Hauptachse, Nebenachsen, Leitungsverläufe oder an der Oberfläche nicht sichtbare Leitungselemente (z.B. Muffen), auf dem Gelände abgesteckt.
Erdbewegung ist kostspielig. Damit die Baugrube nicht zu tief oder an der falschen Stelle ausgehoben wird, ist es sinnvoll diese vor den Erdarbeiten durch einen öffentlich bestellten Vermessungsingenieur abstecken zu lassen. Hierzu legen wir die Lage der Außenkanten des geplanten Gebäudes durch sog. Vermarkungen (z.B. Farbzeichen oder Holzpflöcke) fest.
Durch die Feinabsteckung wird sichergestellt, dass das Gebäude gemäß der Vorschriften der Baugenehmigung erstellt wird. Ist die Baugrube ausgehoben, werden die Außenkanten des Bauwerks (oder, wenn gewünscht, das Achssystem) nach Lage und Höhe in die Baugrube übertragen. Der öffentlich bestellte Vermessungsingenieur kennzeichnet die genaue Lage der Außenkanten auf einem vom Bauherrn aufgestellten Schnurgerüst mit Nägeln, über die während der Bauphase Schnüre gespannt werden.
Die Baugenehmigungsbehörde kann vom Bauherrn eine Bescheinigung eines Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs verlangen, aus der hervorgeht, dass das Bauwerk nach Lage und Höhe der Baugenehmigung entsprechend errichtet worden ist. Dies erfolgt in aller Regel vor dem Gießen der unteren Decke, um teure Fehler von Anfang an zu vermeiden.
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